Die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen kündigt einen ganztägigen Warnstreik der Beschäftigten des Eigenbetriebs Kindertageseinrichtungen Dresden am 20. Februar an, sofern die Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen Anfang kommender Woche in Potsdam zu keinem Tarifabschluss führt. Angesichts der tragischen Ereignisse in München wird auf lautstarke Kundgebungsmittel bei der Demonstration verzichtet. Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, erklärt: „Wir wollen schnell einen guten Tarifabschluss. Erzieherinnen und Erzieher leisten gerade in der Erkältungszeit Übermenschliches. Jede pädagogische Fachkraft, die ausfällt, muss vom Team abgefedert werden. Wir benötigen an den Kitas und Horten bessere Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen. Deshalb fordern wir neben einer ordentlichen Lohnerhöhung auch mehr freie Tage zur Erholung. Auch das Land muss seine Hausaufgaben machen. Die Kommunen benötigen mehr Unterstützung bei der Kita-Finanzierung und für einen besseren Personalschlüssel. Wir erwarten, dass das vom Landtag beschlossene Kita-Moratorium jetzt umgesetzt wird.“

Symbolfoto   Foto Pixabay  Grafik © MeiDresden,deSymbolfoto Foto Pixabay Grafik © MeiDresden,de

Mit Blick auf den Anschlag in München ergänzt Naumann: „Wir verurteilen den Anschlag auf die ver.di-Demonstration in München. Als Gewerkschaften stehen wir Seite an Seite für ein solidarisches Miteinander. Dem wollen wir am 20. Februar mit einem stillen Demozug ebenfalls Ausdruck verleihen. Der Zusammenhalt ist jetzt wichtiger denn je. Die Tarifverhandlungen gehen dennoch weiter. Wir werden uns weiterhin engagiert für bessere Arbeitsbedingungen an den Kitas einsetzen.“

Ablauf der Streikkundgebung:

  • Streikkundgebung um 8 Uhr auf dem Postplatz
  • stiller Demozug über die Augustusbrücke
  • Kundgebung vor dem Kultusministerium und Abschluss gegen 10 Uhr

Anschließend übergibt die GEW um 10 Uhr im Kultusministerium tausende an Kitas gesammelte Postkarten mit der Forderung „Kita-Moratorium jetzt!“ an Kultusminister Conrad Clemens.

Für den Fall, dass die 2. Verhandlungsrunde am 17./18. Februar in Potsdam zu einem Tarifabschluss führt, wird der Streik in Dresden abgesagt.

Die GEW fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen: 

  • 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
  • höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
  • drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
  • ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
  • einen Gewerkschaftsbonus  in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder
  • eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit

Quelle: GEW Sachsen