Der Stoff-Dino ist hingefallen, der Plüsch-Bär hat ein Aua am Kopf und der Kuschelwolf hat keinen Appetit mehr – wenn die kuscheligen Kumpels Dresdner Kinder krank sind, dann geht es in das Teddykrankenhaus. Das öffnet in dieser Woche (15. bis 17. April) bereits zum 21. Mal. Studierende der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden kümmern sich dort spielerisch um die besonderen Patientinnen und Patienten und erklären den besorgten Eltern der Plüschis, was den Kleinen fehlt. Was nach einem großen Spaß klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Wenn Kinder spielerisch erfahren, was bei einem Arztbesuch passiert, haben sie weniger Angst, wenn sie selbst einmal krank sind. Die Medizinstudierenden wiederum erfahren in der Praxis, wie sie medizinisch komplizierte Sachverhalte einfach und verständlich kommunizieren. Über 20.000 Kinder aus Dresden und Umgebung haben in den vergangenen 21 Jahren an dem Projekt teilgenommen. In diesem Jahr sind 1.000 Kinder aus 66 Kitas dabei. Zum Familiennachmittag werden 140 Kinder erwartet. Unterstützt wird das Projekt von zahlreichen Sponsoren.

Wenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael KretzschmarWenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael Kretzschmar 

Schon mal ´nen Teddy husten gehört? Unter diesem Motto öffnet das Dresdner Teddykrankenhaus in diesem Jahr zum 21. Mal. An drei Tagen kommen Kinder im Vorschulalter in das Universitäts Kinder-Frauenzentrum Haus 21 und lassen ihre Kuscheltiere medizinisch betreuen. Wiegen, Blutdruck messen, den Kopf verbinden, einen Gips anlegen oder auch ein Röntgenbild – das Spektrum möglicher Therapien und Diagnostik ist breit. Ein Team aus 145 Studierenden der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden aus den Bereich Human- und Zahnmedizin, aus der Psychologie, der Carus Akademie und vom Modellstudiengang Humanmedizin in Chemnitz erklären den Teddyeltern, was bei einem Arztbesuch wichtig ist.

Wenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael KretzschmarWenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael Kretzschmar 

Was nach Spiel und Spaß klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Wenn Kinder krank sind und zum Arzt oder zur Ärztin oder sogar ins Krankenhaus müssen, ist die Angst oft groß. Eine ungewohnte Situation verbunden mit Schmerzen oder Unbehagen macht ein ungutes Gefühl. Oftmals löst der bloße Anblick von Ärztinnen und Ärzten in weißen Kitteln, die einem mit Spritzen und bitteren Pillen zu Leibe rücken, Unwohlsein und sogar Panik bei den Kleinen hervor. Dies wollen die Studierenden den Kindern nehmen. „Da beim Teddykrankenhaus nicht die Kinder selbst, sondern ihre Kuscheltiere die Kranken sind, haben die Kinder die Möglichkeit, das Geschehen aus der Elternrolle heraus zu erleben. Sie können Fragen stellen, Einfluss auf das weitere Vorgehen nehmen und sich ungezwungen mit dem ärztlichen Handeln vertraut machen. Viele Kinder sind sehr neugierig in dieser Situation. Nicht nur für sie, sondern auch für uns Studierende ist dies eine spannende Erfahrung“, sagt Nele Weber, die im vierten Semester Humanmedizin studiert.

„Das Teddykrankenhaus ist nicht nur Spielerei. Wir sehen unterschiedliche positive Effekte. Für unsere Medizinerinnen und Mediziner in der Kinderklinik ist es wichtig, wenn Kinder weniger angstvoll zu uns kommen. Und für die Studierenden ist es eine wichtige praxisnahe Erfahrung in ihrer Ausbildung. Für die Kinder schließlich ist es ein unvergesslicher Tag, in dem sie staunen und lernen und natürlich zusammen mit ihren Plüschtieren ein kleines Abenteuer erleben“, sagt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum.

Wenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael KretzschmarWenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael Kretzschmar 

„Das Medizinstudium lebt vor allem von der Praxis. Das Teddykrankenhaus gibt unseren Studierenden die Möglichkeit, eine ganz wichtige Patientengruppe mit ihren Spezifika auf unkomplizierte Art kennenzulernen und den Umgang mit ihnen zu üben. Das ist für alle Seiten extrem wertvoll“, sagt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden.

Das Angebot ist nicht nur dank des Engagements der Studierenden möglich. Zahlreiche Sponsoren unterstützen das Teddy-Krankenhaus mit Sach- und Geldspenden und sind über die Jahre treue Begleiter. Darunter sind die Dresdner Kinderhilfe, die Techniker Krankenkasse, MLP Finanzdienstleistungen AG, die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Apogepha, Schneider + Partner GmbH, die Deutsche Ärzte Finanz, der Marburger Bund Sachsen, die Apotheke am Universitätsklinikum Dresden, REWE, das Café Eisold an der Uniklinik, Putzi – DENTAL-Kosmetik GmbH & Co. KG, Copyland, Rogg-Verbandstoffe, die GERL. Akademie, die Netzmanufaktur GmbH, das Deutsche Rotes Kreuz, die UKD Service GmbH und die Ostsächsische Sparkasse.

 Wenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael KretzschmarWenn das Plüschtier krank ist, helfen Arzt und Ärztin im Teddy-Krankenhaus im Universitätsklinikum Dresden. Foto: UKD/Michael Kretzschmar

Weitere Termine für das Teddy-Krankenhaus
Lange Nacht der Wissenschaften, 20.06., Haus 21
Anmeldung für Durchlauf Frühjahr 2026: März 2026

https://teddykrankenhaus-dresden.de/

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden