Es war die schnellste und einfachste Lösung, nach dem Zusammenbruch des Brückenzuges C der Carolabrücke, die Dresdner-Neustadt mit eine Wärmeleitung über die Augustusbrücke zu versorgen. Im Oktober 2024 begannen die Arbeiten. Zwei schwarze Leitungen – für den Vor- und den Rücklauf der Fernwärme – mit einem Außendurchmesser von 56 Zentimetern (Innendurchmesser 40 Zentimeter) verlegte die SachsenEnergie auf dem kompletten westlichen Fußweg der Augustusbrücke.
Archiv 2024 © MeiDresden.de/Mike Schiller
Am Blockhaus auf der Neustädter Seite und vor dem Italienischen Dörfchen auf dem Theaterplatz wurden sie an das Verteilnetz angeschlossen. „Die Rohre sind mit Kunststoff ummantelt und haben eine Außentemperatur von 25 Grad Celsius. Sie stellen für die Umgebung keine Gefahr dar“, erklärt David Falkenberg, der den Bau der provisorischen Fernwärmeleitungen über die Augustbrücke leitete.
"Aktuell sind die provisorischen Fernwärmeleitungen für die sichere Versorgung der Fernwärmekunden in der Dresdner Neustadt weiterhin zwingend notwendig", sagte eine Unternehmenssprecherin von SachsenEnergie auf Nachfrage von MeiDresden.de.
Archiv 2024 © MeiDresden.de/Mike Schiller
Sobald es eine neue Fernwärmeleitung zur Versorgung der Dresdner Neustadt in Betrieb ist, kann das Provisorium abgebaut werden. Das wird aber noch andauern. Bereits im November 2024 wurden Machbarkeitsstudien beauftragt und Probebohrungen auf der Neustädter Seite durchgeführt. Sie dienten zur Untersuchung von Querungsmöglichkeiten der Elbe für die Fernwärmeleitung.
Die Varianten wäre innerhalb der neu zu errichtenden Carolabrücke zu verlegen oder diese unterirdisch unter der Elbe entlangzuführen, beides hat seine Vor-und Nachteile. Um planen zu können, fehlen allerdings noch grundlegende Informationen, wie z. B. Bauzeit und -kosten des Brückenneubaus, um eine abschließende, fundierte und transparente Entscheidung zur Technologie treffen zu können.
Den Verlauf der Leitungen finden Sie hier skizziert: Provisorische Fernwärmeleitungen auf der Augustusbrücke sichern im kommenden Winter die Wärmeversorgung (sachsenenergie.de)
Bei einer Verlegung der Wärmeleitung unter der Elbe ist man von den Genehmigungsbehörden insbesondere in Bezug auf den Eingriff in Schutzgebiete. Es wird mit einer Bauzeit von bis zu zwei Jahren gerechnet. Sobald die Entscheidung der Stadt Dresden für den schnellen Wiederaufbau der Carolabrücke feststeht, kann Klarheit über den Rückbau des Provisoriums geschaffen werden.