Die denkmalgeschützte Robotron-Kantine soll saniert und Standort des Kunsthauses Dresden und der OSTRALE Biennale werden. Nach dem Beschluss des Stadtrats zum Grundstücksankauf setzte sich das Projekt in der ersten Stufe einer Bundesförderung als einzige sächsische Idee unter über 100 Mitbewerbern durch. Bedingung für die Förderung ist eine gesicherte Gesamtfinanzierung des Projekts. Über die soll nun der Stadtrat entscheiden.
Die Gesamtkosten in Höhe von neun Millionen Euro sollen neben den in Aussicht gestellten Fördermitteln in Höhe von vier Millionen Euro zusätzlich aus den Spenden der Gebrüder Arnhold oHG sowie der Brüder Stiftung in Höhe von 1,5 Millionen Euro gedeckt werden. Die übrigen 3,5 Millionen Euro müsste die Landeshauptstadt Dresden aus der Stadtkasse finanzieren. Diese Absicherung der Gesamtfinanzierung mit kommunalen Eigenmitteln bis Ende 2028 muss für die Erteilung des Zuwendungsbescheids nachgewiesen werden. Dafür braucht es einen Stadtratsbeschluss. Im November will die Landeshauptstadt Dresden auf Basis der erfolgreichen Vorauswahl die Bundesfördermittel beantragen. Am Mittwoch, 20. November 2024, wird Baubürgermeister Stephan Kühn in Berlin Bundesbauministerin Klara Geywitz treffen. An diesem Tag werden die bundesweit 17 neuen Projekte in der Förderung "Nationale Projekte des Städtebaus" bekanntgegeben.
Baubürgermeiter Stephan Kühn: „Die im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellte Robotron-Kantine ist ein industrie- und baugeschichtlich relevantes Gebäude der Ostmoderne in der Dresdner Stadtmitte und soll nun unter Nutzung der Bundesförderung sowie der Spende eine nachhaltige Nutzungsperspektive bekommen. Die in Aussicht gestellte Förderung ist ein toller Erfolg und zeigt: Wir haben in Dresden Baukultur aus ganz verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Diese zu erhalten und zu entwickeln, dient der Stadtgesellschaft, ist aber auch ein nationales Interesse."
Mit einem positiven Votum des Stadtrates wäre es möglich, das Objekt mit einer grundlegenden Funktionalität auszustatten und somit den Förder- und Spendenzweck zu erfüllen. Ziel der dann umsetzbaren Baumaßnahmen ist die Gewährleistung einer ganzjährigen Bespielbarkeit, wozu unter anderem die Instandsetzung der Gebäudehülle und des Daches zählen. Bisher sind in dem Gebäude keine sanitären Einrichtungen vorhanden, welche im Zuge der Baumaßnahmen eingebaut werden. Weiterhin soll die Anbindung an die Fernwärme erfolgen.
Das ehemalige Areal des VEB Robotron in exponierter Lage unmittelbar zwischen Dresdner Altstadt und den historischen Parkanlagen des Großen Gartens sowie dem Blüherpark, in Nachbarschaft zum Deutschen Hygiene-Museum Dresden und dem Rudolf-Harbig-Stadion, gehört zu den letzten aus den Wendejahren verbliebenen Gebieten, die nun im Sinne eines innerstädtischen Areals entwickelt werden. Mit dem Erhalt und der denkmalgerechten Sanierung der Robotron-Kantine als architektonischem Symbol der Ostmoderne würde ein besonderer Beitrag zur Baukultur in Dresden und zur qualitativen städtebaulichen Entwicklung inmitten der umliegenden städtebaulichen Entwicklung geleistet.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden