Dresden. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts haben intensive Nutzungen wie Landwirtschaft, Flussregulierung, Verkehr und Tourismus die natürlichen Lebensräume entlang der Elbe zwischen Dresden und Litoměřice stark verändert. Typische Biotope wie Auenwälder und Feuchtwiesen sind nur noch fragmentarisch vorhanden. Dies führt zu einem Verlust der Artenvielfalt. Der BUND Dresden hat sich gemeinsam mit dem Umweltzentrum Dresden, der NABU Ortsgruppe Dresden-Neustadt und dem Tschechischen Bund für Naturschutz (ČSOP) in einem grenzübergreifenden Naturschutzprojekt das Ziel gesetzt, diesen Trend umzukehren.

Foto: © Robert Kunter/NAJU Dresden Foto: © Robert Kunter/NAJU Dresden

„Wir setzen uns für den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen und die Förderung der biologischen Vielfalt entlang der Elbe ein. Dazu pflanzen wir auentypische Baum- und Pflanzenarten, bekämpfen invasive Arten und unterstützen bedrohte Tierarten“, sagt Victor Geißler, Biologe.

Die ersten Arbeitseinsätze auf konkreten Flächen haben bereits stattgefunden, zahlreiche weitere sollen folgen. Dabei werden invasive Arten zurückgedrängt und lebensraumtypische, zum Teil stark gefährdete Arten gefördert. Zu letzterem gehören u. a. Schwarzpappeln, Feld-Mannstreu, Fluss-Greiskraut und Gottes-Gnadenkraut. Damit sollen auch Habitate für seltene Vögel, Fledermäuse, Amphibien, Reptilien und Insekten gefördert werden. Der zweite Schwerpunkt des Projekts liegt darauf, Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen und Wissen zu vermitteln. Dies soll durch Workshops, Vorträge, ein Umweltbildungscamp und grenzüberschreitende Veranstaltungen erreicht werden.

„Es geht auch darum, zu verstehen, dass gesunde Flussauen als „Nieren der Landschaft“ fungieren, wie das Bundesamt für Naturschutz es zusammenfasst. In den Flussauen findet die Nähr- und Schadstoff-Filterung des Wassers statt. Intakte Auen leisten einen erheblichen Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer und des Trinkwassers. Zuletzt ist es ein wichtiges Anliegen, die Elbauen als Erholungsraum dauerhaft zu erhalten. Es ist nachgewiesen, dass der Erholungswert eines Gebiets umso höher ist, je größer die Artenvielfalt ist“, schließt Geißler.

Das Projekt läuft seit 01.04.2024 bis 31.03.2027. Über den Stand und die nächsten Arbeitseinsätze kann man sich auf der Website des BUND Dresden informieren: https://www.bund-dresden.de/elbauen/
Das Projekt „Schutz der Elbauen“ wird gefördert im Rahmen des Programms Interreg Sachsen-Tschechien 2021-2017 der Europäischen Union. Gefördert werden grenzübergreifende Kooperationsprojekte, die die Weiterentwicklung der sächsisch-tschechischen Grenzregion und das Zusammenwachsen unterstützen.

Quelle: BUND Dresden